Ein Konzept für den Archäologiepark Burg Wersau

Bereits seit einiger Zeit liegt ein Konzept für den Archäologiepark Burg Wersau vor, das die Universität Heidelberg für die Gemeinde Reilingen erarbeitet hat. Es wurde auch bereits dem Gemeinderat von Reilingen vorgestellt.

Im Konzept sind die grundsätzlichen Ziele des Archäologieparks wie folgt formuliert::

  • Erhalt und Inwertsetzung des Kulturerbes durch konservatorische Maßnahmen, die Schaffung einer touristischen Infrastruktur und die Implementierung von Vermittlungskonzepten zum Kulturerbe
  • Fortführung des landesweit einzigartigen Grabungsprojektes durch die Einbeziehung wissenschaftlicher Laien und Entwicklung eines Lernortes für regionales Kulturerbe, sowie Vermittlung von wissenschaftlicher Praxis
  • Lokaler Veranstaltungsort für verschiedene Formate

Areale A-G

Um diese Ziele zu erreichen sieht der Plan vor, das Gelände in verschiedene Areale (A-G) zu gliedern, die dann schrittweise entwickelt werden können. Die erste wichtige Maßnahme ist die Schaffung einer Besucherinfrastruktur, bestehend aus einem Eingangsgebäude mit Besuchertoiletten und Arbeitsräumen im Areal A. Diese Maßnahme wird auch bereits im Gemeinderat Reilingen diskutiert.

Geländeeinteilung des Archäologieparks Burg Wersau

Das Areal B umfasst die bereits abgeschlossenen Grabungen im Bereich des 2014 wegen Baufälligkeit abgerissenen Mühlengebäudes. Aus konservatorischen Gründen müssen hier die Ausgrabungen wieder verschüttet werden. Größere Partien der noch erhaltenen Mauern aus Mittelalter und Neuzeit sollen allerdings sichtbar bleiben. Die verschütteten Bereiche der Ausgrabungen wurden digitalisiert und sind für den Besucher über die Wersau App als 3D-Modelle im Maßstab 1:1 erlebbar.. Zusätzlich werden einige Fundamente an der Oberfläche durch Aufmauerungen sichtbar gemacht. Diese Arbeiten sind bereits im Gange.

Im Areal C liegt die eigentliche Kernburg, über die nur wenig bekannt ist.. Bisher wurden davon nur ein kleiner Teil der Toranlage und des Burggrabens freigelegt. Um hier weitere Ausgrabungen durchführen zu können, muss die hier bisher angesiedelte GrabungsInfrastruktur (Materiallager, Küchenzelt) in das Areal G verlegt werden. Die Außenmauern der Burg könnten später beispielsweise durch Bepflanzung sichtbar gemacht werden. An zwei Stellen sollen Grabungsschnitte erhalten bleiben, die einen Eindruck von der Tiefe und Breite des inneren Burggrabens vermitteln. In Areal C befindet sich bereits ein Aussichtshügel, der vom Arbeitskreis Burg Wersau gärtnerisch betreut wird und in Zukunft als Standort für eine Informationstafel vorgesehen ist.

Während in Areal D derzeit zwei Projekte zur experimenteller Archäologie entstehen, ist Areal E als Ausstellungsfläche für die noch erhaltenen größeren Steine aus der alten Burg/ Schloss und der Mühle vorgesehen. Die Rekonstruktionen eines mittelalterlichen Küchengartens und ein Einkammer-Ofens stellen die ersten Projekte zur experimentellen Archäologie da.

Die große Streuobstwiese in Areal F soll als Fläche für Sonderveranstaltungen im Park dienen.

In Areal G lagern derzeit noch alte Steinquader, die beim Abbruch der Mühle gefunden wurden und die, wie schon erwähnt, zukünftig in Areal E ausgestellt werden sollen. Danach soll hier die Infrastruktur für die Grabungen (Werkzeuglager, Funddepot) Platz finden. Zuvor muss der Bereich jedoch geophysikalisch untersucht werden, etwa mit Georadar, das bisher noch nicht auf der Wersau zum Einsatz gekommen ist.

Umsetzung

Die Unterteilung des Parks in verschiedene Areale bietet den Vorteil, den Archäologiepark schrittweise aufbauen zu können.. Zuvor muss dieser aber erst einmal offiziell gegründet werden und mit einer grundsätzlichen Infrastruktur versehen werden. Hierfür sieht das Konzept das Areal A vor, wo ein Eingangsgebäude mit Besuchertoiletten entstehen soll. Planungen hierfür gibt es bereits, die gegenwärtig von den zuständigen Gremien in der Gemeinde diskutiert werden. Für den weiteren Ausbau des Archäologieparks müssen verschiedene Fördermittel eingeworben werden, um die sich der Förderverein Burg Wersau intensiv bemüht. Zuvor bedarf es jedoch der Entscheidung der Gemeinde Reilingen als Grundeigentümer, ob das Konzept für den Archäologiepark angenommen wird oder nicht.