Auf Wersau tauchen immer wieder erstaunlich gut erhaltene Holzstücke auf, so wie in diesem Fall. Die meisten Holzstücke sind natürlich längst vergangen und zerbröseln uns beim Graben unter den Händen. In ausgewählten Fällen hat der Zufall sie allerdings gut eingelagert und so bleibt tatsächlich ein Original erhalten.
Ein vielleicht 15 auf 5 cm Stück Holz, eventuell eine Dachschindel, die vor langer Zeit auch in unserer Region aus Holz waren. Bereits früher sind in den Fundamenten immer wieder Stämme aus Eichenholz aufgetaucht, die beim Aufsägen eine sauber Schnittkante zeigen als wäre das Holz gestern erst eingelagert worden. Möglich wird das häufig durch den sumpfigen Charackter der Auenlandschaft in der die Burg liegt. Lehmige und feuchte Böden sorgen für einen Luftabschluss, der Zerfallsprozesse aufhält. Man kennt das besonders gut aus den Funden in Mooren, wo der Effekt besonders schön funktioniert.
Das Stück stammt aus einer Schicht, die Unterhalb eines Bereiches liegt, der bereits auf das 17. Jahrhundert datiert ist. Das heißt, dieses Stück Holz ist mehr als 300 Jahre alt!