Werkzeug des Archäologen: Der Pantograf

Eines der wichtigen Werkzeuge für Archäologen ist der sogenannte Pantograf, ein Ding aus Schnüren und Metall mit dem man Einen Befund in eine Zeichnung übertragen kann. Am Wochenende befand sich dieser wieder einmal auf der Burg Wersau im Einsatz. Das Prinzip des Pantografen ist es mittels Dreiecksübertragung ein vorhandenes Bild zu verkleinern. Durch die Grabungssituation ist das allerdings nicht so einfach und führte zur Erfindung eines Gerätes das mit Schnüren und spezieller Mechanik funktioniert. Am besten man schaut sich das „Ding“ einmal auf einem Bild an:

Burgarchäologe Justin Schmidt mit dem Pantographen

Wie auf dem Bild zu erkennen ist, hat der Archäologe hier einen Stift in der Hand, den er frei bewegen kann. Über zwei Schnüre ist dieser mit dem Pantografen verbunden und übersetzt jede Bewegung mit einem genauen Maßstab auf ein Zeichenwerk im Gerät. Möchte man jetzt eine Form zeichnen, dann wird ein kleiner Gummiball gedrückt und mittels Luftdruck senkt sich ein Zeichenstift auf das Papier ab. Ab da wird die weitere Bewegung aufgezeichnet.

So fährt der Archäologe nun jeden einzelnen Fund oder größeren Stein im Befund ab und zeichnet ihn so auf. Dadurch entsteht eine konkrete Zeichnung dieser Fundstelle.

Der Leser mag sich nun fragen, warum man das nicht per Fotografie viel leichter erledigen kann. Einfach beantwortet das eine Fotografie aus eben diesem Befund:

Wie Sie sehen, sehen Sie herzlich wenig! Allenfalls einige größere Steine ragen aus dem Befund heraus. Aber die wichtigen Keramikfunde sind wegen ihrer unauffälligen Färbung schlecht zu erkennen. Auf einer Zeichnung können diese verschieden eingefärbt werden, sodass sie deutlicher hervortreten.

Außerdem besteht bei Fotos auch das Problem der Verzerrung. Selbstverständlich gibt es im 21. Jahrhundert zunehmend neue Methoden um Oberflächen höchste genau mit Laserscans zu vermessen. Derlei Anlagen sind aber natürlich auch ein Kostenfaktor und unsere Grabung ist nicht mit reichlich Mitteln ausgestattet.