Am vergangenen Freitag war es soweit: Die neu ins Leben gerufene Archäologie AG des Gauß-Gymnasiums in Hockenheim startete auf der Burg Wersau. Pünktlich um 15 Uhr begrüßten Hella Müller vom Arbeitskreis Wersau, Dirk Müller und Michael Grahlert vom Förderverein Burg Wersau sowie Prof. Dr. Thomas Meier und Justin Schmidt vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Universität Heidelberg die Schüler. Auf der Burg unter der Grasnarbe. Dr. Folke Damminger vom Landesamt für Denkmalpflege, welches die Ausgrabungen überwacht, war ebenfalls vor Ort. Und eines hatten wohl alle gemeinsam, es war für alle gleich aufregend: Für die Schüler, weil wohl die wenigsten bisher so eng mit der Archäologie in Kontakt waren und für die Organisatoren, weil man nicht so recht einschätzen konnte, wie die Schüler das ganze annehmen würden.
Viele Fragen und Begeisterung für die Geschichte
Nachdem Hella Müller vom Arbeitskreis Wersau die Kinder begrüßt hatte, übergab sie das Wort an den Grabungsleiter und Leiter der AG, Herrn Justin Schmidt, der den Schülern das richtige Verhalten an der Grabungsstätte näher brachte und beim Rundgang über die Ausgrabungen und die Anlage selbst informierte. Sofort kamen die ersten Fragen: „Warum ist die Burg denn überhaupt unter der Erde?“, „Wie lange muss man noch buddeln, bis man alles ausgegraben hat?“ usw.
„Es war fantastisch zu sehen, wie schnell Justin die Kinder für das Thema Archäologie und die Geschichte rund um die Wersau begeistern konnte. Ich bin sicher, wir werden hier alle eine Menge Spaß haben.“ kommentiert Michael Grahlert, zweiter Vorsitzender des Fördervereins den Start der AG.
Erste Funde besichtigt
Die Gruppen werden künftig zweigeteilt arbeiten, wie Justin Schmidt erklärte. Eine Gruppe wird an den bestehenden Schnitten im vorderen Bereich arbeiten, wo immer wieder interessante Keramik-Funde auftauchen und man den ehemaligen Burg-Eingang vermutet. Hier konnte man sich auch gleich anschauen, wie eine Keramikfundstelle aussieht, wenn der Fund noch in der Erde ist, bevor er gezeichnet wird – erst nach dem Zeichnen kann er komplett ausgegraben werden (Siehe Foto).
Die zweite Gruppe wird einen eigenen kleinen Schnitt anlegen und dabei alle Schritte durchlaufen, die dafür notwendig sind. Natürlich wird auch immer gewechselt, so dass im Rahmen der AG alle die Arbeit der Archäologen hautnah mitbekommen.
„Wir sind sehr stolz, dass wir mit dem Thema so begeistern können. Die Tatsache, dass auch hier wieder die Uni Heidelberg und das Landesamt für Denkmalpflege vor Ort sind, zeigt, dass hier noch einiges an Potenzial verborgen ist. Bedanken möchten wir uns auch beim Obi-Baumarkt in Hockenheim, der uns mit einer tollen Sachspende unterstützt hat. Somit konnten wir vom Förderverein das komplette benötigte Material für die Schüler kostenfrei zur Verfügung stellen.“ kommentiert Dirk Müller den Start der AG.
Jeder kann mitmachen
Wenn auch Sie die Lust am Ausgraben, an der Archäologie oder der Geschichte der Wersau gepackt hat, sind sie jeden Samstag von 10 bis 15 Uhr auf der Burg Wersau willkommen. Egal ob als Besucher oder mit Kelle und Eimer bestückt in den Schnitten. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.burg-wersau.de